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Projekt ComputerKicker (ProCK): Wenn Elektrotechnik auf Spielfreude trifft
Was passiert, wenn angehende Ingenieurinnen und Ingenieure einen Tischkicker weiterentwickeln? Sie bauen eine Maschine, die die Spielstangen einer Mannschaft automatisch kontrolliert.
13/11/2025
Von der ersten Idee bis heute
Die erste Idee für einen computergesteuerten Kickertisch entstand 2008 im Rahmen eines Projektseminars. Mit der damals verfügbaren Technik wurde bis etwa 2012 der Großteil der nötigen Funktionalität realisiert. Seither wurde das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt: Motoren, Regelungstechnik und Algorithmen wurden modernisiert und erweitert. Heute präsentiert sich der Kicker als leistungsfähige Plattform, an der unterschiedliche elektrotechnische Fachgebiete anschaulich miteinander verbunden werden: von elektrischen Antrieben über Automatisierungstechnik bis hin zu Mustererkennung und maschinellem Lernen.
„Elektrotechnik macht Spaß und ist vielseitig. Das zeigt dieses Projekt ganz eindrücklich“, betont Prof. Dr. Guido Stehr, der den Computerkicker seit dem Wintersemester 2023/24 betreut.
Studierende entwickeln hier spielerisch Lösungen für technische Herausforderungen und wenden ihr theoretisches Wissen praktisch an.
„ProCK“ – so funktioniert der Computerkicker
Die Spielstangen einer Mannschaft werden von einer Computersteuerung kontrolliert, die pro Stange zwei Motoren ansteuert und so die Spielfiguren bewegt. Eine Kamera erfasst die Ballposition; Lichtschranken zählen Tore und sichern den Betrieb. Zwei Monitore zeigen das Spielgeschehen und den Spielstand an. Strategisch ist der Computerkicker zwar noch nicht auf dem Niveau eines Schachcomputers, punktet aber mit Geschwindigkeit: Er schießt kraftvoll, sobald der Ball in Reichweite ist, deckt ab, wenn er nicht am Ball ist, und setzt so auf einfache, aber wirkungsvolle Spielzüge.
Lernplattform und Aushängeschild
Für Studierende ist der Computerkicker weit mehr als ein Spielgerät. Er bietet die Möglichkeit, in einem Teilbereich eines komplexen Systems zu arbeiten – vergleichbar mit Projekten in der Industrie, wie sie nach dem Studium warten.
Zugleich ist der Kicker ein beliebtes Exponat der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik: Ob bei der Projektvernissage, bei Schulbesuchen oder Messen – er zieht Aufmerksamkeit auf sich, lädt zum Gespräch ein und zeigt, wie spannend Elektrotechnik sein kann.
Zukunftsmusik
Neben Verbesserungen bei Robustheit und Spielstrategie steht mittelfristig auch ein selbstlernendes System im Fokus, das sich menschlichen Gegnern anpasst. Perspektivisch soll der Kicker im Dauerbetrieb – etwa im Eingangsbereich des R-Baus oder im Deutschen Museum – laufen können.
Mitmachen erwünscht
Das Projekt bietet zahlreiche Mitwirkungsmöglichkeiten für Studierende: von Tätigkeiten als Studentische Hilfskraft über Projektarbeiten in höheren Semestern bis hin zu Bachelor- und Masterarbeiten.
Studierende, die Lust haben, Dinge praktisch zum Laufen zu bringen, sind in diesem Projekt genau richtig und können sich direkt an Prof. Dr. Guido Stehr wenden.