Experience Center Systems Engineering
Welche Aufgabe hat das ECSE Labor?
Das Experience Center Systems Engineering (ECSE) dient der Erforschung und Lehre von Methoden der Systemmodellierung im Rahmen des Model-Based Systems Engineering (MBSE). Dabei dient das Systemmodell der Spezifizierung von Systemen und integriert Anforderungen an das System mit der Definition seiner Funktionalität und seines Verhaltens und einer Beschreibung seiner Struktur. Zur Erstellung des Systemmodells wenden wir an:
- die Modellierungssprache SysML (Systems Modelling Language)
- eine eigene, auf dem RFLP-Ansatz basierende und in der Industrie bereits erfolgreich angewandte Modellierungsmethodik
- SysML-Modellierungswerkzeuge (PTC Windchill Modeler, Cameo Systems Modeler, Enterprise Architect)
Das Systemmodell wird dann zur Single-Source-of-Truth für die an der Systementwicklung beteiligten Stakeholder und ersetzt die bisherige textuelle Dokumentation:
Vorteile unseres Ansatzes sind unter anderem:
- verbesserte Kommunikation im Entwicklungsprojekt
- verbesserte Qualität der Spezifikation und damit Vermeidung von teuren Produktfehlern, z. B. aufgrund eines hohen Maßes an Konsistenz der Systemdaten
- Rückverfolgbarkeit der Daten (Traceability) entsprechend der Anforderungen von Normen z. B. zur funktionalen Sicherheit (ISO 26262), zu Entwicklungsprozessen (Automotive SPICE) oder zu Cybersecurity (ISO/SAE 21434)
- Mit dem Experience Center Systems Engineering adressieren wir folgende Felder:
- Lehre – Die Modellierungsmethoden lehrt Prof. Dr. C. Zuccaro in seinen Vorlesungen.
- Forschung – Unsere Methoden, Toolketten und Demonstratoren werden in der Forschung eingesetzt.
- Wirtschaft – Durch ein breites Spektrum an Möglichkeiten der Zusammenarbeit, wird der Transfer der Forschungsergebnisse in die Wirtschaft sichergestellt.
Unternehmen sind eingeladen, die entwickelten Lösungen im ECSE nicht nur zu besichtigen, sondern sogar auszuprobieren, wodurch die Anwendungsrelevanz der entwickelten Methoden sichergestellt wird.
Mehr über das ECSE erfahren Se in diese Video
Ausstattung des Labors
In der industriellen Systementwicklung ist das Systemmodell in der Regel eines von mehreren Modellen mit jeweils unterschiedlichem Fokus (CAD-Modelle, Simulationsmodelle, Projektmanagementmodell, …). Um die Durchgängigkeit der Systemdaten zu erreichen, sind die verschiedenen Modelle durch entsprechende Ontologien und Technologien wie OSLC (Open Services for Lifecycle Collaboration) oder durch IoT-Technologien (Internet of Things) zu verknüpfen.
Zur Demonstration eines durchgängigen Netzes von Modellen (des sog. Digital Thread) haben wir im ECSE einzigartige Toolketten aufgebaut, die wir ständig erweitern. Zwei Beispiele für solche Toolketten werden hier gezeigt:
Projekte im Labor (Bisherige und Aktuelle)
Aktuell bearbeiten wir z. B. das vom BMWK geförderte Forschungsprojekt MBPLE4Mobility zusammen mit einer Reihe von Projektpartnern (Siemens Mobility, AVL, FAU, MID, …):
https://www.hm.edu/forschung/forschungsprojekte/projektdetails/zuccaro/mbple4mobility.de.html
Auch im Rahmen von Masterarbeiten oder studentischen Projekten bearbeiten wir Forschungsvorhaben zur Anwendung des Systemmodells z. B. für
- die Anforderungsanalyse
- die Architekturgestaltung
- den Aufbau von Simulationsmodellen
- den Aufbau digitaler Zwillinge z. B. zur frühen Systemvalidierung
- das Variabilitätsmanagement
- agile Entwicklung
- ...
Wo ist das Labor zu finden?
Im E-Bau, Raum E203.
Stellen?
Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit als studentische Hilfskraft, im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit.
Noch Fragen?
Dann wenden Sie sich gerne an Prof. Dr. Claudio Zuccaro .
Er freut sich auf Ihren Kontakt!